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Echtes Seifenkraut

(Saponaria officinalis)

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30 - 70 cm indigen LC
Synonyme: Lychnis officinalis, Silene saponaria, Hundsnagerl, Seifenwurzel, Waschwurzel. Hemikryptophyt, coll-sm. Der Blütenstand ist dicht knäuelig und endständig. Die blassrosa bis weißen Kronblätter besitzen eine Nebenkrone; 2 Zipfel am Schlundeingang (Lit). Als Heilpflanze: Die Pflanze enthält Saponine und wird bei Husten verwendet. Saponine lösen den Schleim. Bei Überdosierung sind die Saponine allerdings ziemlich giftig! Das Rhizom und die Wurzel wurden als Seifenersatz verwendet (Lit). Aufnahme: 07.07.2020 Traun
 
Als gefüllt blühende Zierpflanze: Saponaria officinalis 'Rosea Plena'. Aufnahme: 28.10.2016 Grimalda
 
Die Halblichtpflanze gedeiht an mäßig warmen bis warmen, mäßig nitratreichen Standorten auf mittelfeuchten Böden, die nicht nass sind, aber auch nicht austrocknen. Die Böden können schwachsauer bis schwachbasisch sein, aber niemals starksauer (Lit).
 
 
 
18.06.2016 Purbach
 
gesamt
 
 
Blütenstand
 
 
verblüht
 
 
Kelch
 
 
Nebenkrone
 
 
Blattstellung
26.07.2005 Pucking

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1885

"1298. S. officinalis L. (Lychnis o. Scop. Gemeines S. — Waschwurzel. Hundsnagerl.)
Wurzelstock walzlich, gegliedert, bis daumendick, aussen gelb oder röthlichbraun, innen weiss, geruchlos, kratzend bitterschmeckend, einen seifenartig im Wasser schäumenden Extractivstoff (Saponin) enthaltend. Stengel 1—2" hoch, aufsteigend, kahl oder flaumig, einfach oder ästig, sammt den Blättern grasgrün, unbereift. Blätter elliptisch oder länglich lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl oder doch ziemlich kahl. Blüthen in end- und seitenständigen, gebüschelten Trugdolden. Kelche walzlich, wie die Blüthenstiele kahl oder von kurzen, krausen Haaren flaumig. Kronen ansehnlich, 1—1,5" im Durchmesser, fleischfarben oder weiss. Platten vorne gestutzt oder seichtausgerandet, an der Basis beiderseits mit einem Zahne, so dass der Schlund mit einem 10 zackigen Nebenkrönchen geziert ist. Kraut und Wurzel sind officinell gegen Stockungen im Pfortadersysteme und dadurch bedungenen Unterleibsleiden. Aendert ab: mit reichbüscheliggehäuftem, bis lockergabeligem Blüthenstande und vollkommen kahl bis durchaus kurzflaumhaarig.
Juni — Aug.


Auf felsigen Abhängen, an gemauerten Dämmen längs der Flussufer auf Alluvium, Gneiss und Granitdetrit. Auf Gneissfelsen bei Passau und am Donauufer unterhalb Hafnerzell, im Wellsande der Donauufer und Auen
stellenweise den ganzen Strom entlang und sonst an Ufern und in Auen der Flüsse, z. B. an der Krems vor und in Aumayrwörth (Hofstetter), an der Teichel bei Windischgarsten (Oberleitner), an der Ager bei Schwanenstadt (Keck), auf Innalluvium um Braunau, Reichersberg. Im Becken von Linz vorherrschend in flaumhaariger, reichblüthiger Form auf Quarzsand der Urfahrsteinwände und im Wellsande der Donau auf Wiesen und am gemauerten Quai zwischen dem Fischer am Gries, Hollalberergraben und der Bankelmayrüberfuhr hie und da in Gesellschaft von Oenothera biennis. Nirgends aber in grösserer Anzahl und durchaus nicht gemein. Kömmt in Gärten auch gefüllt vor.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, IV. Band (Seite 71), Linz 1885, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.

 

Letzte Bearbeitung 29.07.2023